- Eigentlich sollte ich zu Hause auf die Welt kommen, aber es fehlte ein Arzt, der die Geburt begleiten wollte. Bereits drei Stunden nach der Geburt verliessen meine Eltern mit mir auf eigene Verantwortung das Spital in Affoltern am Albis (CH), um zu Hause Zeit die ersten Tage als junge Familie zu verbringen.
- Die ersten zwei Wochen schlief ich ausschliesslich auf der Brust meiner Eltern: Ich brauchte offenbar den Herzschlag und den Körperkontakt. Meine Mutter musste lernen, auf dem Rücken zu schlafen …
- Ich wuchs in einem grossen Haus auf, in dem sechs bis sieben grosse Menschen und mit der Zeit fünf kleine Menschen lebten. Wir hatten eine Küche und einen Telefonanschluss.
- Ich liebte es als Kind, auf Bäume zu klettern. Manchmal sass ich stundenlang in einem Baum und dachte mir Geschichten aus, die ich dann manchmal auch laut sang. Dazu darf man wissen, dass ich sehr unmusikalisch bin und meistens keinen geraden Ton treffe.
- Ich hatte eine Puppe, die Maja hiess und die ich überall mitnahm. Nachdem ich ihr einmal die Haare geschnitten hatte, blieb sie bei ihrer Kurzhaarfrisur.
- Da während meiner Kindheit viele Leute den Namen Jaël nicht kannten und ich ebenfalls oft eine kurze Wuschelfrisur hatte, hielten mich einige für einen Jungen. Des Öfteren wollte ich auch lieber ein Junge sein als ein Mädchen, von daher passte das ganz gut.
- Fleischkäse war mal mein Lieblingsessen als Kind, was ich heute gar nicht mehr verstehen kann.
- Mit 12 bekam ich einen Hund. Es war eine Mischung aus Appenzeller Sennenhund und Chow-Chow. Seine Zunge war rosa mit blauen Punkten. Wir nannten ihn «Primo», was auf Italienisch «der Erste» bedeutet. Erst später lernte ich spanisch und erfuhr, dass es dort «Cousin» heisst.
- Meine Lieblingsjahreszeit als Jugendliche war der Herbst. Ich liebte die Herbststürme und die Melancholie. Meine Tagebücher füllte ich seitenlang mit langfädigen Erzählungen und romantischen Gedichten.
- Ich besuchte zwölf Jahre eine Waldorfschule. Das hat mich geprägt, auch wenn ich den Morgenspruch nicht mehr auswendig zitieren kann. (Und hier auch keine Lust habe zu erklären, dass es in der Eurythmie um anderes als das Tanzen des Namens geht).
- Meinen ersten Kuss erlebte ich auf einem Riesenrad. Und ja, wir sind mehrere Runden gefahren.
- Ich wollte immer mal gerne in Skandinavien oder Island leben. Als ich auf der Uni war, hab ich einen Schwedischkurs belegt. Aber ausser «Jag heter Jaël», «var bor du» und «Jag älskar dig» habe ich wohl alles vergessen.
- Ich war noch nie in Rom. Dafür hab ich mal fast ein Jahr in Sevilla, im Süden Spaniens, gelebt. Und in Paris war ich, in Berlin, Kopenhagen, Stockholm, Amsterdam und Quito.
- Kleider weggeben finde ich easy, Bücher dagegen eher schwierig.
- 2015 gab ich meinen ersten Gedichtband «umgekehrt genauso» heraus. Er vereint Lyrik und Kurzprosa als Dialog zwischen Mutter und Tochter und die Texte «gib mir nur ein Wort» und «Zwiegespräch» sind mitunter meine liebsten.
- Als ich das Vorgespräch zur Veröffentlichung meines ersten Solo-Gedichtbandes «Der Sommer ist ein schneller Vogelschatten» mit meinem Verleger führte, war ich so aufgeregt, dass ich im Parkhaus eine Säule geschrammt und unser Auto ziemlich in Mitleidenschaft gezogen habe.
- Ich trage meine Fingernägel immer kurz. Das ist sehr praktisch, hat aber vor allem auch mit meiner Arbeit als Tantramasseurin zu tun.
- Ich hasse es, abends zu nass zu werden, viel lieber beginne ich einen neuen Tag mit einer erfrischenden Dusche.
- Wenn ich mich für ein Lieblingstier entscheiden muss, dann ist es die Fledermaus.
- Niemand ist so gut wie ich, Ausreden zu finden, wenn es darum geht, die Buchhaltung zu machen. Aber meistens ignoriere ich sie einfach.
- Meine Lieblingszahl ist die 7, was vielleicht etwas mit meinem Geburtstag zu tun hat.
- Ich liebe Kerzenlicht sehr. Irgendwo brennen bei mir immer Kerzen - oft sogar im Hochsommer:
Gibt es etwas, was die wenigsten Leute über dich wissen, du uns hier aber in einem Kommentar verraten magst? Ich bin gespannt!
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